Mit seiner 145-jährigen Geschichte zählt der Münchener Oratorienchor zu den traditionsreichsten Konzertchören Münchens. Gegründet wurde der Chor 1878 von 52 Lehrern, die sich ursprünglich aus einer Faschingslaune heraus zu einem Gesangverein zusammenfanden.

In den ersten zehn Jahren konzertierte der Chor “an gedrängten Tischen bei Bier, Rauch und Wirtschaftslärm”, vor teilweise bis zu 2000 Zuhörern, bis erste Konzerte auch in renommierten Konzertsälen folgten. Bald erhielt der Lehrergesangverein Unterstützung von Frauenstimmen – dank eines Zusammenschlusses mit dem Lehrerinnen-Singchor.

Um die Jahrhundertwende zählte der nunmehr gemischte Lehrergesangverein fast 800 Chormitglieder. Im Jahre 1906 wurde die langjährige Verbindung mit der Musikalischen Akademie begründet, die länger als fünf Jahrzehnte andauern und die Entwicklung des Chores entscheidend prägen sollte.

Dank der hohen Zahl der Sängerinnen und Sänger und des außerordentlichen Engagements seiner Mitglieder riss die musikalische Aktivität des Chores nie ab – insbesondere auch nicht während der beiden Weltkriege. So haben große oratorische Werke – wie etwa Beethovens 9. Symphonie oder Mozarts Requiem – die Sängerinnen und Sänger durch diese schwierigen Zeiten begleitet.

Im Mai 1950 wurde die Zusammenarbeit mit der Musikalischen Akademie wieder aufgenommen. Aufgrund unvermeidlicher Sparmaßnahmen musste die langjährige Kooperation im Juli 1971 beendet werden. Der Chor musste sich neu orientieren, mit wechselnden Orchesterbesetzungen und Orchestern zusammenarbeiten und seine Konzerte alleine finanzieren.

Dem unermüdlichen Einsatz seiner Vorstände, seiner musikalischen Leiter und nicht zuletzt jedes einzelnen Mitglieds ist es zu verdanken, dass der Münchner Oratorienchor, wie der Lehrergesangverein seit 1995 heißt, immer wieder zu künstlerischen Höhepunkten gelangte und über die Jahre hinweg das Musikleben in München entscheidend prägte.

Zu den schönsten Erlebnissen zählen die Konzertreise nach Athen im Sommer 1962, die Reise nach Japan 1998 anlässlich der 25-jährigen Städtepartnerschaft zwischen den Olympiastädten München und Sapporo, das Ostergastspiel in Budweis 2006 und die Aufführung von Beethovens 9. Sinfonie im renommierten KKL in Luzern im März 2014.

Detailliertere Informationen zur Geschichte von LGV und MOC finden Sie hier.

Eine Übersicht über weitere musikalische Ereignisse seit der Gründung des Chores entnehmen Sie unserer Konzertchronik.